missio München und wir von missio for life stehen gerade in Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie Seite an Seite mit unseren Projekt-Partnern in Afrika, Asien und Ozeanien. "Mit großer Sorge beobachten wir die Auswirkungen der Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus in den Ländern des Südens und stehen in engem Kontakt mit unseren Partnern", sagt missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber.

"Ich bin überzeugt davon, dass unser weltkirchliches Netzwerk, das von Solidarität getragen wird, uns allen Mut und Hoffnung schenkt. Gemeinsam werden wir diese Krise überstehen, im Wissen um die schützende Hand Gottes", betont missio-Präsident Monsignore Huber. Hier findet Ihr die aktuellen Corona-Hilfsprojekte von missio München >>

 

 

 

Nachrichten unserer Projektpartner:

Pater Noël Akpabie aus Lomé, Togo, verweist auf die Situation in seiner Heimat: "Wie alle Schulen und Ausbildungsstätten ist das EPC von Adakpamé seit Mitte März geschlossen.  Weder die Regierung, noch die Lehrer und noch viel weniger die Schüler und ihre Eltern können sich eines Datums sicher sein, wann die schulischen Aktivitäten wieder aufgenommen werden können. Da Computer und Internet nicht sehr weit verbreitet sind, können Schülern und auch Studenten keine Onlinekurse angeboten werden. [...] Niemand weiß, ob das Schuljahr mit den Prüfungen abgeschlossen werden kann oder nicht. Personne ne sait si l'année pourra être terminée avec les examens ou pas.

[...] Aufgrund der Armut ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung sofort in die Bedürftigkeit geraten. Das ökkonomische System ist zu schwach und erlaubt es nicht Rücklagen zu bilden. [...] Viele können weder regelmäßig ihren Hunger stillen noch für alltägliche Dinge wie die Miete oder eine ärztliche Behandlung aufkommen. Die Schüler des EPC in Adakpamé teilen das Los ihrer Eltern, wobei es schwierig ist, sich gegenseitig zu unterstützen. Nichtsdestotrotz sieht man glücklicherweise immer wieder spontan gelebte Soldarität. In der Regel sind es keine großen Gesten, sondern man bringt seine Nähe zum Ausdruck und versichert sich, dass man bei Bedarf für die Nachbarn da ist. Das tröstet enorm. [...]".

Bishop Stephen Lepcha aus Darjeeling beschreibt die Lage in Indien: "[...] Indien unterliegt einer vollständigen Ausgangssperre, um das Virus zu stoppen. Die Menschen versuchen ihr Bestes, wenn es darum geht zuhause zu bleiben. Die Armen und die Tagelöhner leiden wirklich sehr unter dem Lockdown. Die Regierungen und einige NGOs tun ihr Möglichstes, um ihnen Lebensmittel zu liefern. Es ist eine Herkules-Aufgabe. Glücklicherweise sind die Fälle von Corona-Infizierten und Toten in Indien verhältnismäßig niedrig. [...]"

Father Andrew Kaufa von der Vereinigung der Bischofskonferenzen Ostafrikas (AMECEA), Nairobi, gibt uns einen Überblick über die aktuelle Situation: "[...] Derzeit würde ich sagen, dass Kenia, Tansania und Uganda am meisten betroffen sind. Jedes dieser Länder berichtet über einen täglichen Anstieg der bestätigten Fälle. Länder wie Malawi, Sudan, Eritrea und Sambia berichten von wenigigen oder gar keinen Fällen, aber wir glauben, dass es an den fehlenden Tests liegt und die Leute die tatsächliche Lage nicht kennen.

Und was wir sehen, ist ein Widerspruch zwischen den Aussagen der Regierungen und der Kirche: Während die Regierungen alle öffentlichen Versammlungen einschließlich Gottesdiensten, Hochzeiten und Beerdigungen untersagt, raten die Bischöfe in den meisten Regionen ihren Leuten, sie sollen einfach die Hygienemaßnahmen und die soziale Distanz einhalten. Somit ist die Bevölkerung in einem Dilemma, auf wen sie hören sollen. Meiner Meinung nach wäre es notwendig, dass die Regierung und die kirchlichen Autoritäten zusammenarbeiten und sich absprechen was sie kommunizieren, damit sie die Leute nicht verwirren.[...]"

Nabil A. Nissan berichtet aus dem Headquarter von Caritas Irak in Bagdad von den Maßnahmen, die getroffen wurden: "Für die moralische Unterstützung wurden in verschiedenen Gegenden Gruppen gebildet, um mit den betroffenen Familien in Kontakt zu bleiben, ihr Leiden zu lindern und ihnen über Social Media und per Telefon zu helfen. Wir wollen weiter zur Bewusstseinsbildung beitragen, indem wir insbesondere in dicht bevölkerten Gebieten über Social Media Flyer und Plakate verbreiten. Wir haben angefangen über Social Media und Telefon die bedürftigsten Familien (unter den Armen) ausfindig zu machen, die von ihrem täglichen Einkommen abhängen, um sie zu unterstützen, sobald die Situation sich verbessert und die Bewegungsfreiheit wieder gegeben ist."

Father Irenaeus Chimpali aus Mpika, Sambia, schildert die Situation in seinem Land: "Schulen und Universitäten sind genauso geschlossen wie Seminare und Besuche im Krankenhaus limitiert. Versammlungen in der Öffentlichkeit sowie in der Kirche sind begrenzt auf höchstens 50 Personen. Bezüglich der Gottesdienste haben einzelne Bischöfe Richtlinien für ihre Diözesen herausgegeben. [...] Bisher haben wir zwölf bestätigte Fälle, die gewissermaßen ,importiert' wurden, etwa durch Leute, die im Ausland waren. Wir sind in Sorge, weil wir im Fall einer Eskalation nicht die Kapazitäten haben, um mit der Situation umzugehen."

Brother T. Antony Raj, SHJ, aus Trichy, Indien, schreibt: "[...]Oft gehe ich auch auf die Website der WHO, um die jüngsten Berichte zu lesen.[...] Wir, die Brüder der Angelo Province of the Sacred Heart of Jesus, möchten allen Europäern unsere ehrliche Solidarität ausdrücken. Wir beten darum, dass das Virus in Europa und überall sonst so früh wie möglich gestoppt werden kann [...] und schließen die Verstorbenen in unsere Gebete mit ein. [...]
Als kleines Zeichen unserer Sorge um euch, wollten wir euch und unseren anderen Unterstützern in Europa Atemschutzmasken schicken, aber die Regierung verbietet den Kauf von Masken in großen Gebinden. Durch Hamsterkäufe ist es sogar schwierig geworden, einige wenige zu bekommen. [...] Aber bitte zählt auf unseren guten Willen und unsere Gebete."

Fr. Tsega Tadesse, Pastoralkoordinator im Vikariat Harar, Äthiopien, hat uns einen "Letter of Hope" geschickt: "[...] Wir beten in unserem Vikariat dafür, dass Gott Erlösung schickt und sich derjenigen erbarmt, die unter der Covid-19-Pandemie leiden. Wir bitten Gott um ewigen Frieden für die in dieser Situation Verstorbenen und drücken ihren Familien unser Beileid aus.

Gebet für Menschen, die infiziert sind oder unter Quarantäne stehen:
Jesus, während deinem Dienst hier auf Erden hast du deine Kraft und Fürsorge gezeigt, indem du Menschen jeden Alters und in unterschiedlichen Lebensphasen von physischen, mentalen und spirituellen Leiden befreit hast. Steh den Menschen bei, die wegen des Coronavirus deine liebende Nähe brauchen. Mögen sie durch die Fürsorge der Ärzte und Krankenschwestern deine heilende Kraft spüren. Nimm Furcht, Angst und Gefühle von Isolation von den Betroffenen und jenen, die unter Quarantäne stehen. Gib ihnen ein Gefühl für den Sinn, die allgemeine Gesundheitssituation zu verbessern und andere vor der Gefahr zu schützen. Halte deine Hand über ihre Familien und Freunde und gib allen, die sie lieben, Frieden. [...]"

Die Ursulinen Sister Hiwet Ghirmay und Sister Rosina Eyob aus Asmara, Eritrea, beten gemeinsam mit allen Schwestern der Kongregation und dem Psalmisten:
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der schädlichen Pestilenz. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild. (Ps. 91, 1-4)

Father Firmati Tarimo berichtet von der aktuellen Lage in Tansania: "Die Schulen sind hier geschlossen, genauso die Universitäten, aber die Kirchen sind noch offen. In den Gotteshäusern werden alle denkbaren Vorsichtsmaßnahmen getroffen, aber der Moment wird kommen, an dem auch wir nicht mehr in die Messe gehen können. Derzeit gibt es in Tansania drei Fälle: Eine Person ist aus Belgien eingereist, eine aus Singapur und eine weitere aus Südafrika. [...]"

Father Furaha aus Mbeya, Tansania, schreibt: "[...] dann haben wir erfahren, dass sich offiziell sechs Tansanier mit dem Virus infiziert haben. Wir sind sicher, dass es mehr als sechs sind. Lasst uns spirituell verbunden bleiben in diesen harten Zeiten. Ich werde weiter für die ganze Belegschaft von missio München beten. Bitte tut das auch für uns."

Sr. Teresina Gervasia Kindole, Mutteroberin der Teresina Sisters aus der Diözese Iringa, Tansania, nimmt im Gebet Anteil:
"Wir sind bekümmert über den Verlauf, den die Verbreitung des Coronavirus nimmt, über Krankheit und Tod der Betroffenen.
Wir beten zum Allmächtigen Vater, dass er das Virus stoppt.
Wir beten zu Maria, der Mutter von Jesus und uns allen, dass sie das Virus stoppt.
Wir sind alle bei euch in eurem Leiden und dem Leiden der ganzen Welt."

Bischof Bernadin Mfumbusa aus Tansania schildert die jüngsten Entwicklungen: „[…] Heute gab es eine neue Entwicklung, als einer unserer prominenten Politiker bekanntmachte, dass sein Sohn positiv auf Covid-19 getestet worden sei. Der junge Mann ist auf dem Weg der Besserung. Wenn das stimmt, ist es sehr besorgniserregend, da der arme Junge nie außerhalb des Landes war. Seine Ansteckung ist lokal erfolgt, was bedeutet, dass viele Leute das Virus verbreiten ohne es zu wissen.
Tansania hat, wie die meisten afrikanischen Länder, von dem Chinesischen Geschäftsmann Jack Ma eine Spende von 100.000 Atemschutzmasken, 20.000 Testkits und Schutzanzügen erhalten. Wir hoffen, dass die Kits dazu beitragen werden die Tests zu beschleunigen. […]“

Der Bischof von Morondava, Msgr. Marie Fabien Raharilamboniaina, erklärt zur aktuellen Situation in Madagaskar: "Das Virus ist mittlerweile auch in Madagaskar angekommen. Die Bevölkerung hat Angst. Es ist traurig die Armen zu sehen, die nichts haben, um sich zu schützen. Gestern bin ich zum Markt gegangen und habe gesehen, wie sie nach einer Zitrone suchen, weil Zitrone als Mittel gegen das Virus gilt. [...] Viele der Armen verstecken sich im Busch. Wir haben 50.000 Säcke Spirulina-Algen als Lebensmittelhilfe verteilt. Viele Leuten wollen in die heiße Region, weil sie gleuben, das Virus könne bei über 28 Grad nicht überleben. Ich zelebriere alleine in der Kathedrale die Messe, die vom Diözesanradio übertragen wird. Abends bete ich mit dem Radio den Rosenkranz. Das ist eine Möglichkeit, mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, die ein Bedürfnis nach Gebet und Unterstützung haben."

Abbé Jean Claude Twizeyumukiza aus der Diözese Ruhengeri, Ruanda, schreibt: „[...]In Ruanda und in der Diözese Ruhengeri nehmen wir wahr, wie sich die Pandemie Stück für Stück ausweitet. Derzeit sind 40 Fälle positiv getestet und die Zahl steigt jeden Tag. Die Regierung hat drastische Maßnahmen ergriffen. Es gibt weitreichende Einschränkungen im gesamten Land. Nur die Apotheken, Lebensmittelgeschäfte und Not- und Gesundheitsdienste dürfen öffnen. Reisen und Versammlungen sind strikt verboten. Die Bischofskonferenz – und natürlich auch unsere Diözese – haben die Kirchen geschlossen und Messen in Gemeinschaft verboten. […]“

Bischof Damiano Guzzetti aus der Diözese Moroto, Uganda, blickt sorgenvoll in die Zukunft: "Gemeinsam mit Papst Franziskus beten wir, dass Gott in seiner Gnade eingreifen und das Virus aufhalten möge. Ab heute gelten auch in Uganda Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Keine Versammlungen, keine Feiern und der dringende Appell zuhause zu bleiben. Aktuell heißt es, Uganda sei noch von Covid 19-Infektionen verschont. Wenn sich das Virus hier ausbreitet, kommt es zu einer Katastrophe. Im gesamten Land gibt es gerade einmal 17 Krankenstationen, in denen vom Coronavirus Betroffene behandelt werden können.

Tonino Pasolini von Radio Pacis in Uganda betont die besonders wichtige Rolle, die der Rundfunk derzeit spielt: "[...] Wir versorgen die Hörer mit den korrekten Informationen über das Coronavirus. Außerdem unterstützen wie unsere Hörer mit Gebet und Hoffnung. Am Sonntag senden wie auf jeder Frequenz dreimal die Heilige Messe (in Lögbara, Alur, Acholi und Englisch), um Christen dabei zu helfen, zuhause zu beten. [...] Intern haben wir alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um das Team und die Umgebung des Medienzentrums virusfrei zu halten. [...] Die Sicherheitsmaßnahmen sind sowohl für uns selbst als auch für Besucher sehr strikt. Wir haben jetzt vier Reinigungskräfte: Zwei sind für die Flure und Toiletten zuständig, die anderen zwei säubern kontinuierlich Türgriffe, Oberflächen, Studios, Tische, Mäuse und Tastaturen der Computer.[...]"

Sister Teddy Ndagire vom Lubaga Hospital in Uganda weist auf Schwierigkeiten infolge des Lockdown hin: "[...] Vor einigen Tagen wurde der öffentliche Nahverkehr eingestellt. Alle Boda Bodas haben aufgehört, Menschen von einem Ort zum anderen zu bringen und transportieren nur noch Lebensmittel und andere Güter. Ausschließlich private Verkehrsmittel sind noch erlaubt, dürfen jedoch höchstens drei Personen inklusive Fahrer befördern. Diese Regelung betrifft auch unsere Belegschaft, da einige nicht die Möglichkeit für einen privaten Transport haben und von weiter weg kommen. Es ist daher eine große Herausforderung für die Verwaltung, genügend Krankenschwestern und Ärzte zusammenzubekommen. [...]"

Sister Esther Mwaniki-cvi von den Incarnate Word Sisters in Nairobi, Kenya, bemüht sich sehr um die lokale Bevölkerung: "[...] Das East Pokot Medical Project Team ist sehr beschäftigt mit der Aufklärung der lokalen Bevölkerung über das neue Virus. [...] Die Sache mit dem Händewaschen konnte bisher jedoch nicht richtig umgesetzt werden, da die Pokot-Communities nicht über genug Wasser verfügen. Diejenigen, die Zugang zu dieser wertvollen Ressource haben, verwenden sie lieber für ihren Lebensunterhalt oder ihr Vieh. Einige Communities haben uns erklärt, dass sie ihre Hände auf ihre eigene Art und Weise sterilisieren, mit den Blättern von einheimischen Heilpflanzen und mit Kuhdung. Die lokale Bevölkerung in Pokot kann nicht wie gewohnt mit ihren Tieren umherziehen, da sie sich dazu in großen Gruppen auf die Suche nach grünen Weisen und Wasser für die Tiere machen. [...] Wir tun alles, was wir mit unseren minimalen Ressourcen vermögen, um insbesondere stillende Mütter, Kinder und Ältere mit Essen zu versorgen."

Eugene Joseph, Bischof von Varanasi, Indien, versichert uns seiner Verbundenheit: "Dies ist eine Nachricht voll brüderlicher Wärme, um in diesem schwierigen Moment der Angst und Sorge um uns herum mit euch verbunden zu bleiben. Wir beten und wünschen euch Sicherheit und Gesundheit. Unsere Gedanken sind oft in Europa und bei den Menschen dort. [...] In Varanasi legt man uns Vorsicht und Wachsamkeit nahe. Unsere Priester und Ordenangehörigen in den ländlichen Gemeinden sind, so gut es geht, für die Menschen da. Die gesamte Diözese widmet sich ausgiebig dem Gebet und der Fürbitte um die Genesung und das Wohlergehen der Welt, voller Hoffnung auf ein besseres Morgen."

 Fr. Prabhat Chacko IMS aus Varanasi, Indien, zeigt ebenfalls seine Anteilnahme: "[...] Hier in Indien gilt bis 14. April ein vollständiger Lockdown und viele sagen, dass er noch einige Zeit danach andauern wird. Die Armen leiden wirklich sehr darunter. Der Bericht zeigt, dass die Zahl der Infizierten steigt. Alle IMS Mitglieder denken an euch, eure Familien, Freunde und alle menschen in Deutschland und im Rest der Welt, die unter den Auswirkungen der Krise leiden. [...]"

Zur Unterstützung unserer Projektpartner haben wir einen Corona-Hilfsfonds eingerichtet und hoffen, diese Summe mit Hilfe unserer Spenderinnen und Spender weiter erhöhen zu können:

Corona-Hilfsfond von missio München:
IBAN: DE96 7509 0300 0800 0800 04
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Corona-Hilfe

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